Bauanleitung PDF (5,4 MB)
Diesen Entwurf von Dieter Wellmann habe ich aus einem Heft der BiK (Baukommission im Kleinen) vom CVA (Club van Ankervrienden) übernommen. Die Pläne der BiK zeichnet Fred Hartjes nach den Vorlagen, die ihm die Ankerfreunde schicken. Fred Hartjes zeichnet die Pläne ohne Nummern in den Steinen (von kleinen Ausnahmen abgesehen) und reihen sich so in die Pläne der Kunstanstalt von Friedrich Adolf Richter ein. Begleitend zu jedem Modell gibt es einen Text zum Modell:
Meistens als Ruine, aber dennoch als weit sichtbare Landmarken ragen die Türme in den Himmel Mittel-Europas. In Hessen sind sie besonders hoch und mit einem schmalen, aber hohen Turmaufsatz gekrönt. Solche „Bergfriede“ dienten u.a. dem Schutz vor Feinden, gewährten allseitigen Rundblick über die Umgebung und waren letzte, ultimative Zuflucht der Burgbewohner bei Belagerung und Angriff feindlicher Horden. Diese Türme stellten eine Burg in der Burg dar, ausgestattet mit Zugbrücke, Vorratskeller (Verlies), steiler Außentreppe, hochgelegenem Portal, darüber einem Gusserker („Pechnase“) als letzte Abwehrmöglichkeit, mit Aborterker, mehreren kalten Wohnetagen und einem flankierenden Verteidigungsturm mit Gefängnis („in den Turm werfen“), Schießscharten und ohne Zugang von außen.
Über den eigentlichen Zweck hinaus entwickelten sich solche Bergfriede zum Machtsymbol ihrer adligen, ritterlichen oder räuberischen Besitzer. So ist bei diesem Modell das Höhenstreben in proportional übertriebener Weise dargestellt.
Mit Anker-Steinen wird aus dem grauen, martialischen Burgturm eher ein märchenhaft bunter Zauberturm. Die Asymmetrie der Schaftmauern mit spiralförmiger Motivwiederholung soll die Mauerung mit ungleichmäßigem Naturgestein imitieren.