Hauptpostamt, opus 124 für Kasten NF 30
von Dieter Wellmann
Nachruf auf das Hauptpostamt von Dieter Wellmann
Das Modell ist dem vielseitigen Kommunikationszentrum jeder Stadt, dem ehemaligen „kaiserlich-königlichen“ Postamt gewidmet.
Im heutigen „Postzeitalter“ haben E-Mail, SMS, Internet, Mobilfunk und alternative Paketdienste jene wichtige Institution in der Posthoheit des Staates, verbunden mit dem Fernsprechmonopol, längst abgelöst.
Kleine Postschalterecken in allerlei Geschäften reichen aus, wo zuvor große aufwändige Gebäude gebraucht wurden. Mit ihnen wurde aber Architekturgeschichte geschrieben.
Zum Dienstleistungsangebot gehörten umfangreiche Brief- und Paketpost, Telegrafie, Postscheckverkehr, Geldtransfer per Postanweisung , ein Depot für postlagernde Sendungen, Sonderschalter für Philatelie, Rohrpost, Handvermittlung von Ferngesprächen u.v.a. Manchmal fand noch die Oberpostdirektion Platz in solchen Großbauten. Diese waren nicht nur zweckmäßig, sondern stellten repräsentative Architektur dar und sind heute noch Schmuckstücke vieler Innenstädte. Da findet man originelle Bauten mit dem ganzen Repertoire historischer Stilmittel. Selbst Türme gehörten als weit sichtbare Sichtmarke über der Peripherie der Stadt dazu.
Das Ankerstein-Modell versucht, diese Postbaugesinnung mit leicht ironischer Übertreibung zu reflektieren. Ein einladender Säulen-Vorbau mit darüber liegender Aussichtsterrasse (für offizielle Anlässe), drei Treppentürme unterschiedlicher Form, schmuckhafte (Uhren-) Giebel, breite Durchfahrt zur Laderampe im Hof und einige Telefonzellen und Briefkästen an der Außenfront gehören selbstverständlich dazu. Zu allem Überfluss gibt es auch ein Brieftaubentürmchen.
Zusätzlich zu den Steinen in NF 30 wurden schwarze und blaue Mosaiksteinchen verwendet. Wenn auf ihren Einbau verzichtet wird, lässt man auch die Stufen zwischen den Bögen (Steine 52, 55 66, 67, 86 und 88) weg. Anstelle des geteilten Spitzensteins 284 auf dem Mittelturm können zwei Spitzen 288 genommen werden.
Dieser Entwurf will anregen, schöne Postgebäude bewusst zu betrachten, wo immer man sie findet.
Bauanleitung PDF (16,1 MB)
Hauptpostamt von Dieter Wellmann für NF 30plus
Das Plus steht für zusätzliche Steine, die man bräuchte, wenn man genau nach meiner Anleitung bauen will. Für die Mosaikböden bräuchte man wenigstens einen Mosaikkasten.
Das Hauptpostamt von Dieter Wellmann ist an sich schon ein toller Entwurf, der aber mit den Steinen des Kastens 30 auskommen muss.
Warum habe ich nun Veränderungen vorgenommen? Eigentlich sind sie so geringfügig, dass sie nur beim genauen Betrachten auffallen oder gar nicht zu sehen sind, weil man den schönen Mosaikboden im Erdgeschoss nur sieht, wenn man durch die Fenster blickt.
Bilderalbum
Wer sucht, wird vielleicht zuerst die Dachgauben finden – dann vielleicht auch feststellen, dass ich das Steinsortiment 58873 mit den blauen Dachunterbausteinen verwendet habe.
Beim Bauen der Wellmann-Version ist mir aufgefallen, dass die roten Ecksteine bei einem Turm einmal 1/8 Stein überstehen bzw. bündig sind und beim anderen ¼ Stein überstehen. Ich wollte eine Lösung, wo alle Ecksteine 1/8 überstehen. Das geht aber nicht mit dem Steinbestand aus Kasten 30.
Es sind wirklich viele Steine, die extra benötigt werden, aber wer sie nicht hat, der wird mit der Originalversion von Dieter Wellmann ebenso glücklich sein.
Bauanleitung für die NF30plus-Version (24,7 MB)