von Dieter Wellmann
Text von Dieter Wellmann:
Der Kasten NF 32 besteht aus Grundkasten 6 und 13 Ergänzungskästen, deren jeweiliger Steine-Inhalt vielfältig Bezug nimmt auf das Repertoire der vorausgegangenen Kästen. Eine ausschließliche und gesonderte Verwendung der Steine eines Ergänzungskastens ist eigentlich nicht vorgesehen und nur sehr bedingt möglich. Ob überhaupt, das wollte ich ermitteln und habe es im Dezember 2014 mit Häuserfassaden probiert, bei denen allein die Vorderansichten maßgebend sind und etwas über den Inhalt der verwendeten Einzelkästen sichtbar machen. Diese Fassaden sind deshalb auch so bunt wie die jeweiligen Einpackvorlagen. Und meistens fehlt es an Mauersteinen zugunsten von Säulen, Bögen und Dachsteinen. Jedes der Häuser ist stilistisch anders und kaum als traditionelles Wohnhaus erkennbar, eher als subjektiv geformter Privatpalast, als Speichergebäude oder Torhaus. Wie das insgesamt aussieht, zeigt das Foto.
Die drei Häuser 8A, 6A und 10A gehören obligatorisch zusammen. Ansonsten sind Verän-derungen der Reihenfolge möglich. Haus 18A gehört eigentlich in die obere Reihe, etwa zwischen 12A und 16A.
Die Anordnung der Eckhäuser 14A, 16A, 24A und 28A ist bindend, je mit zwei Sichtfronten! Seitenfronten und Rückseiten dienen nur dem statischen Zusammenhalt. In der Tiefe unterscheiden sich beide Häuserreihen: für NF 6 bis 18A beträgt die Tiefe drei Würfeleinheiten, ab 20A vier Würfeleinheiten. Die Eckhäuser 16A und 28A haben jeweils eine Einheit mehr.
Eine durchgehende Arkadengalerie, mehrheitlich mit Säulen und Bögen gebaut, verbindet die Einzelbauten miteinander.
Neue Folge 34
Mit zwei Fassadenhäusern – ausschließlich aus Steinen der beiden Teilkästen 32A und 32B – wurde der „an die Wand gebaute“ Entwurf für NF 32 im Januar 2015 ergänzt und alles als Häuserkarree auf den Winterbautisch im Haus gebaut. Die offenen, eher unansehnlichen Rückseiten der Häuser bilden einen Hof, der mit Vasen, grünen Zweigen oder Pflanzen gefüllt werden kann. Der Grundriss des Ganzen gestaltete sich wie in dieser Skizze:
Um der Fassaden willen waren im statischen Innenausbau viele unschöne Kompromisse einzugehen, die der Ankerbaumeister sonst lieber vermeidet. Das erinnert an Bauweisen im 19. Jahrhundert mit seinen reich geschmückten (wo nicht überladenen) historischen Stadthäusern („vorne hui, hinten pfui“).
Jedes der einzelnen, nunmehr 16 Häuser birgt ein gewisses Abenteuer in Bezug auf die Verwendbarkeit der Steininhalte der Einzelkästen – „von Richters Gnaden“ - ist aber auch ein spannendes und motivierendes Experiment.
In dieser Form für GKNF 34 wird der Entwurf auch in „Baukunst im Kleinen“ seinen Platz finden.*
* Anmerkung von Fred Hartjes: Der Entwurf wird im Vorlagenheft NF34 veröffentlicht werden. Doch das wird noch eine ganze Weile dauern.
NF34_Fassadenhaeuser_einzeln (Zip-Datei 80 MB)