Villa Henny in Utrecht
Ein Projekt von Jacques Longueville und Andreas Abel
Jacques Longueville kannte ich bisher nur als Metallbaukastenfreund, der phantastische Modelle schraubt. Seit unserem letzten Jahrestreffen der Metallbaukastenfreunde in Bebra Anfang Oktober 2017 baut Jacques auch mit den Ankersteinen. Der für den Bau der Villa Henny notwendige Steinbestand ist der Lyck, der große Übergangskästen NF-AF/KK, das Brandenburger Tor und 4 Kästchen vom Kleinen Gernegroß.
Jacques hat einige Modelle nach Bauvorlagen gebaut und mir die Bilder gemailt. Es waren dann die Schwächen des Modells, die wir kritisiert haben, nicht seine Bauweise, denn die war perfekt – so wie seine Metallbaukastenmodelle auch.
Das reine Nachbauen von Vorlagen scheint ihn weniger zu reizen, als das Nachbauen von existierenden Gebäuden. Hier sind es die modernen Gebäude, die es ihm angetan haben.
So hat mir Jacques die Villa Henny in Utrecht vorgestellt die er Ende November mit seinen Ankersteinen gebaut hat. Er wollte von mir Kritik und Verbesserungs-vorschläge hören.
Ich kannte diese Villa nicht und habe dann bei Wikipedia nachgesehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_van_’t_Hoff
Robert van ’t Hoff (* 1887 in Rotterdam - 1979 Südengland) erhielt seine architektonische Ausbildung in England. Ab 1906 besuchte er die School of Art in und arbeitete nebenher in Ateliers englischer Architekten. Von 1911 bis 1914 lebte er in und besuchte Kurse der . Er lernte Künstler der englischen Avantgarde kennen und kam in Kontakt mit sozialutopischem Gedankengut.
Im Januar 1915 ließ er sich in Huis ter Heide nieder. Dort errichtete er seine beiden wichtigsten Bauten: die Villa Verloop (1915 fertiggestellt) und die Villa Henny (1916 fertiggestellt). Letztere ist mit ihren streng kubisch-linearen Formen und ihrer Betonskelettkonstruktion ein wichtiger Wegbereiter der funktionalistischen modernen Architektur.
Villa Henny
Mir schien es durchaus interessant, solche Gebäude mit den Ankersteinen nachzubauen.
Dafür hat mir Jacques eine Bildfolge vom Abbau seines Modells geschickt, um danach mit AnkerPlan einen Bauplan zeichnen zu können.
Dann habe ich die Villa selbst gebaut und konnte einige Verbesserungsvorschläge machen. Beim Dach war mir die Unterkonstruktion zu wackelig. Statt der ehemals acht Pfeiler gibt es jetzt nur noch zwei und die Dachsteine lassen sich ohne Probleme auflegen.
Im Schwimmbad kräuselt sich jetzt tiefblaues Wasser (Dachsteine) und Fenster könnten auch noch eingebaut werden. Da die Steinchen schon längst wieder eingeräumt sind, wird es wohl auch keine Fenster mehr geben.
Jacques Entwurf hat den Vorteil, dass sich das Gebäude sehr leicht und sehr exakt bauen lässt. Es verschiebt sich nichts, alle Steine finden fast zwangsläufig den richtigen Platz.
Ich freue mich schon auf weitere Entwürfe von Jacques Longueville.
Bauanleitung PDF 9,2 MB